Rundstreckenmeisterschaft 2020 Zweibruecken
Vorzeitiges Ende der Rundstreckenmeisterschaft 2020

4. Oktober 2020

Eigentlich wären wir dieses Wochenende in Tschechien auf der Rennstrecke. Doch erneut hat uns dieses Jahr Corona in unserem Vorhaben zurückgeworfen. Statt das letzte Saisonrennen der Rundstreckenmeisterschaft zu bestreiten sitzen wir nun daheim und schreiben diesen Artikel. Schade, denn das Doppelevent auf dem Autodrom Most ist immer ein Highlight im Rennkalender der Rundstreckenmeisterschaft.

Absage der letzten beiden Rennläufe

Leider sind sämtliche Aktivitäten derzeit nur bedingt planbar. Im Sommer dachten alle, dass das Schlimmste bereits überstanden sei. Doch leider nimmt die Infektionsrate derzeit wieder zu, weshalb erneut eine vielzahl von Regionen erneut zum Risikogebiet erklärt werden. So auch die gesamte Tschechische Republik, in welcher das letzte Event der diesjährigen Rundstreckenmeisterschaft hätte stattfinden sollen. Dieses war, wie bereits im letzten Jahr, an dem Wochenende rund um den 3. Oktober geplant. Das Besondere an diesem Event ist, dass es sich um ein Doppelevent handelt. Es finden also an zwei Tagen zwei getrennt voneinander gewertete Rennläufe statt.

Da bereits die Saisoneröffnung in Schlotheim, welche ebenfalls als Doppelevent geplant war, aufgrund von Corona abgesagt werden musste, blieben am Ende der Saison von ursprünglich 7 geplanten Rennläufen lediglich 3 Rennen übrig. Von diesen 3 Rennläufen konnten wir jedoch nur an zwei Veranstaltungen teilnehmen.

Da wir zu beiden Rennläufen, an denen wir teilgenommen haben, noch keinen Rennbericht geschrieben haben, holen wir das im Rahmen dieses Artikels in komprimierter Form nach.

Saisoneröffnung auf dem Nürburgring im Juni

Die Saison zur Rundstreckenmeisterschaft 2020 startete dieses Jahr erst am 29. Juni mit dem Rennen auf der Sprintsrecke des Nürburgrings. Es wird also die gleiche Variante wie bei der DTM gefahren. Nachdem das erste Rennen bereits ausfallen musste, war die Motivation natürlich umso größer, als klar war, dass das Rennen trotz Corona stattfinden konnte. Dennoch war natürlich die Einhaltung der Hygienemaßnahmen oberste Priorität.

Doch zu Beginn der Veranstaltung zeigte sich die Eifel zunächst von ihrere besten Seite. War das Wetter am Vortag während der Anreise noch angenehm warm und trocken, so fing es pünktlich zu Beginn des ersten freien Trainings heftig an zu regnen. Die Strecke stand innerhalb von Minuten derart unter Wasser, dass das Training nicht freigegeben wurde. Zu unserem Pech hatten wir unseren E36 kurz vorher noch für den Einsatz im Trockenen vorbereitet. Dementsprechend hätten wir für eine Teilnahme am Training noch die Räder wechseln müssen. Weitestgehend aus Faulheit haben wir uns aber dagegen entschieden ( 🙂 ) und so fand das Training ohne unsere Teilnahme statt.

Mit Beginn des Qualifikationsrennens war die Strecke zumindest auf der Ideallinie wieder abgetrocknet, sodass ein Start auf Slicks die sinnvollste Variante war. Dennoch war hier erhöhte Vorsicht geboten, da es an einigen Stellen immernoch Pfützen gab. Dementsprechend fiel auch das Ergebnis der Qualifikation aus. Wir fanden uns irgendwo auf den hinteren Plätzen wieder.

Besser lief es dagegen im Rennen. Im Gegensatz zu allen anderen Rennen der Rundstreckenmeisterschaft werden auf dem Nürburgring drei Rennen ausgetragen, wovon die besten zwei gewertet werden. Hier haben wir während der Rennen von mehreren Ausrutschern der anderen Teilnehmer profitiert. Auch konnten wir den ein oder anderen Zweikampf, welcher teilweise über mehrere Runden ging, für uns entscheiden. Am Ende standen zwei Mal der 5. und einmal der 6. Platz von 9 gestarteten Fahrzeugen auf dem Papier. Damit konnten wir uns insgesamt den 4. Gesamtplatz in der Tageswertung sichern.

Nürburgring E36 Rundstreckenmeisterschaft
Die erste Veranstaltung der Rundstreckenmeisterschaft 2020 fand auf dem Nürburgring statt

Eine kleine Aufregung gab es nach dem ersten Rennen, als wir feststellten, dass die Schleifspuren am hinteren linken Reifen inzwischen doch sehr offensichtlich waren. Seit dem Unfall letztes Jahr ebenfalls auf dem Nürburgring steht der hintere linke Kotflügel nicht mehr so weit raus wie er sollte, sodass der Reifen in schnellen Rechtskurven an der Karosserie schleift. Wir stellten fest, dass der Reifen sogar bei Kreisfahrten im niedrigen Geschwindigkeitsbereich an der Karosserie schleift. Um keinen Reifenplatzer zu riskieren, haben wir kurzerhand die Spurplatten entfernt, damit der Reifen mehr Platz hat.

Insgesamt sind wir mit unserer Leistung am ersten Rennen der Rundstreckenmeisterschaft sehr zufrieden. Schließlich liegt das letzte Meisterschaftsrennen bereits mehr als ein halbes Jahr zurück.

Flugplatz Zweibrücken

Das zweite Rennen der Rundstreckenmeisterschaft 2020 fand auf dem Flugplatz in Zweibrücken statt. Hier müssen wir zunächst erwähnen, dass wir nicht besonders große Fans von Rennen auf Flugplätzen sind, da unser BMW nicht für diese Art von Strecken gemacht ist. Die Stärker unseres Fahrzeuges liegt eindeutig in Kurven und beim Bremsen. Wenn es allerdings auf Geschwindigkeit ankommt, dann können wir mit den meisten anderen Fahrzeugen in der Klasse nicht mithalten. Da die Rennstrecken auf Flugplätzen aber meistens aus langen Geraden auf der Start- / Landebahn bestehen, ist von vornherein klar, dass wir tendenziell schlechter abschneiden als auf echten Rennstrecken.

Dazu kommt, dass Rennen auf Flugplätzen im Vergleich zum Fahren auf permanenten Rennstrecken das Material mehr strapazieren. Das hat mehrere Gründe:

  • der Boden einer Start- / Landebahn ist viel rauer als der einer permanenten Rennstrecke, wodurch der Reifenverschleiß steigt
  • zusätzlich zum schlechteren Asphalt besitzt ein Flugfeld außerdem deutlich härtere Bodenwellen. Insbesondere beim Übergang von der Start- / Landebahn zur Taxiway
  • die Strecke auf einem Flugfeld besteht weitestgehend aus Geraden, auf denen man viel Geschwindigkeit aufnimmt, und 90° Kurven. Die große Geschwindigkeit muss natürlich auch wieder abgebaut werden, weshalb die Bremsen verhältnismäßig stärker belastet sind

An einer Stelle auf der Start- / Landebahn wurde durch Aufstellen von Reifenstapeln eine künstliche Schikane errichtet. Diese war allerdings nicht ungefährlich, da keine zwei Fahrzeuge nebeneinander durchpassen. Während des Qualifikationsrennens wurde einer der Reifenstapel von einem Fahrzeug abgeräumt. Das führte auf der einen Seite dazu, dass die Schikane kaum mehr existent war, auf der anderen Seite aber auch dazu, dass das gesamte Rennen über an dieser Stelle die gelbe Flagge geschwenkt wurde, da das verunfallte Fahrzeug nicht weiterfahren konnte. Deshalb war eine sauberes Qualifikationsrennen nur bedingt möglich.

Das erste Rennen startete Chris von einem der hinteren Plätze. Während des Rennens passierte nicht allzuviel. Es gab keine Überholmanöver unsererseits. Chris versuchte die sich hinter ihm befindlichen Fahrzeuge aus der eigenen Klasse dort zu behalten, was auch gelang. Während des Rennens stellte er aber fest, dass sich das Auto beim Anbremsen zunehmend schwammig anfühlte und die Tendenz entwickelte nach rechts zu ziehen. Wir vermuteten das Problem an der Hinterachse, konnten während des Rennens aber nichts finden.

Flugplatz Zweibrücken BMW E36 Rundstreckenmeisterschaft
Die Bedingungen auf einem Flugfeld sind nicht identisch mit denen auf einer permanenten Rennstrecke. Dennoch haben wir unser bestmöglichstes gegeben

In der Mittagspause stellten wir Schleifspuren am vorderen linken Reifen fest, welcher auf der Flugfeldstrecke besonders belastet wurde. Diese Spuren waren uns bereits von unserem Reifen hinten links bekannt. Also beschlossen wir auch hier die Spurplatten der Vorderachse zu entfernen um den Reifen nicht weiter zu schädigen. Hierbei fanden wir auch den Grund für das seltsame Bremsverhalten im ersten Rennen. Der Bremsbelag vorne links war bereits nichts mehr existent und es schliff bereits Metall auf Metall. Damit war der Renntag für uns beendet, da wir keine Ersatzbeläge dabei hatten. Zwar wussten wir bereits seit dem Nürburgring, dass der Belag nicht mehr sonderlich gut ist. Wir sind aber davon ausgegangen, dass er dieses Rennen noch überstehen würde.

Ohne die Wertung aus dem zweiten Rennen des Tages mussten wir uns mit dem letzten Platz in der Tageswertung zufrieden geben.

Müllenbachschleife Nürburgring

Das dritte Rennen zur Rundstreckenmeisterschaf 2020 fand Ende August auf der Müllenbachschleife am Nürburgring statt. Eigentlich lohnt es sich kaum hierfür eine eigene Überschrift zu spendieren, da wir an dieser Veranstaltung nicht teilgenommen haben. Das Rennen fand eine Woche vor unserem geplanten Start zur European Mountain Summit statt, welche zu diesem Zeitpunkt unsere gesamte Aufmerksamkeit erforderte. Außerdem sind wir zu diesem Zeitpunkt noch davon ausgegangen, dass das Rennen in Most stattfinden würde. Doch leider kam alles anders.

Das Endresultat der Rundstreckenmeisterschaft 2020 kann auf der Website des NAVC eingesehen werden.

Somit bleibt uns am Ende nur der Rückblick auf einer sehr ausgedünnte Rundstreckenmeisterschaft 2020, in welcher wir den Erfolg aus letztem Jahr leider nicht wiederholen konnten. Die positive Nachricht an dieser Situation ist jedoch: wir sind bisher von Corona verschont geblieben und nach wie vor gesund! Zwar ist es besonders schade, dass das Rennen in Most ausfallen musste, aber die Gesundheit geht defintiv vor. Somit schließen wir die Rundstreckenmeisterschaft für dieses Jahr ab. Wie unsere motorsportlichen Pläne für nächstes Jahr aussehen, müssen wir uns im Detail noch überlegen. Fakt ist aber, dass es Veränderungen geben wird…

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