Abenteuer Rallye Nordkap
Das Abenteuer deines Lebens – Tips für unterwegs

2. April 2021

Du hast die Vorbereitungen erfolgreich gemeistert und befindest dich an der Startlinie deiner Abenteuer Rallye? Dann bist du kurz davor ein großes Abenteuer zu erleben, welches du vermutlich sehr lange nicht mehr vergessen wirst. In diesem Beitrag wollen wir dir die letzten Tips für unterwegs mitgeben.

Der Start

Normalerweise werden dir per Mail oder sozialen Medien der Ort und die Zeit des Starts der Abenteuer Rallye mitgeteilt. Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass es sich lohnt bereits deutlich früher vor Ort zu sein. Nicht nur, weil du bereits damit beginnen kannst, die ebenfalls teilnehmenden Fahrzeuge zu bestaunen oder bereits erste Bekanntschaften machen. Es gibt auch immer noch wichtige Informationen vom Veranstalter, wie zB plötzliche Änderungen des RoadBooks, gesperrte Straßen, Wetterwarnungen usw. Außerdem werden, zumindest beim Superlative Adventure Club, alle Teams vor Abfahrt namentlich aufgerufen. Wäre doch schade, wenn diese Moment verpassen würdest.

Bevor du dich allerdings ins Abenteuer stürtzt solltest du noch daran denken dein Roadbook abzuholen. Ohne dieses wird es sonst schwer den richtigen Weg zu finden 🙂

Das Roadbook

Wie bereits mehrfach erwähnt, sind wir bisher „nur“ Abenteuer Rallyes des Superlative Adventure Clubs gefahren und kennen daher auch nur diese Abläufe. Aber wir sind und sicher, dass es bei anderen Veranstaltern ähnlich abläuft.

Das Roadbook ist mit das wichtigste Utensil deiner Rallye. In ihm sind alle Informationen enthalten, welche du für die nächsten Tage brauchst. Da die Teilnahme für die Rallyes nicht nur auf deutsche Teilnehmer beschränkt ist, ist das Roadbook typischerweise in Englischer Sprache verfasst. Aber keine Sorge. Es liest sich nicht wie die New York Times sondern ist sehr leicht verständlich. Zu Beginn gibt es ein paar einleitende Wort sowie die grundlegenden Regeln der Rallye. Anschließend findest du eine Reihe von Aufgaben, welche du irgendwann während der Rallye erledigen kannst – aber natürlich nicht musst. Grundsätzlich musst du überhaupt gar nichts machen, was das Roadbook dir vorgibt (außer vielleicht ungefähr der Route zu folgen).

das Roadbook der Abenteuer Rallye
Einer der wichtigsten Tips für unterwegs überhaupt: vergiss nicht dein Roadbook einzupacken 🙂

Anschließend findest du die einzelnen Etappen, welche in Tage aufgeteilt sind. Du wirst hier allerdings nur selten Angaben finden wie „fahre 5km geradeaus, dann scharf rechts und die nächste wieder links“. Vielmehr wirst du sehr schnell merken, dass es kaum konkrete Vorschläge von Straßen gibt. Normalerweise findest du verschiedene Hinweise zu bestimmten Orten oder Punkten. Diese musst du dann durch eine geschickte Routenwahl miteinander verbinden und abfahren. Welche Straßen du aber letztendlich benutzt ist dir überlassen. Aber auch hier musst du dir im Vorfeld keine Gedanken machen, da du beim Blick auf die Karte schnell feststellen wirst, dass es gar nicht allzu viele Möglichkeiten gibt.

Für normale Straßenfahrzeuge sind die Routen auch sehr gut befahrbar. Wenn es sich um Offroadtouren handelt, dann sind diese gesondert gekennzeichnet und ohnehin nur als Alternativweg gekennzeichnet. Wobei wir auch schon Teams gesehen haben, die mit einem Käfer oder einem Porsche die Offroadstrecken gefahren sind.

Außerdem gibt es jeden Tag mindestens eine Aufgabe. Diese hat meistens irgendwas mit den örtlichen Gegebenheiten zu tun und meistens auch damit, dass du in irgendeiner Art und Weise mit den Einheimischen kommunizieren musst. Manchmal musst du aber nur einen bestimmten Ort finden. Alle Aufgaben werden per Fotobeweis festgehalten. Pro Etappe gibt es außerdem sogenannte „Roadmissions“. Das sind zusätzliche Aufgaben, welche sich „erfahren“ lassen, also zB besonders schöne Straßen oder Landschaften.

Das Roadbook dient aber auch gleichzeitig als deine persönliche Dokumentation der Rallye. Zwar musst du das Roadbook bei Zieleinlauf abgeben, damit der Veranstalter die Punkte deiner durchgeführten Aufgaben ermitteln kann. Du bekommst das Roadbook aber anschließend wieder ausgehändigt. Da du deine Aufgaben per Fotobeweis festgehalten hast, hälst du jetzt eine sehr spaßige Erinnerung an diese Tour in deinen Händen.

Die ersten Kilometer

Unsere Erfahrung sagt, dass es sinnvoll ist die Seite mit der Streckenführung des ersten Tages als erstes zu lesen (obwohl es nicht die erste Seite des Roadbooks ist). Schließlich willst du ja so schnell wie möglich wissen, wo du hinfahren musst. Anschließend empfiehlt es sich die Seiten mit den allgemeinen Regeln zu lesen. Die restlichen Seiten kannst du dann ganz in Ruhe während den weiteren Kilometern lesen.

Grundsätzlich ist es so, dass dir das Roadbook nicht direkt vorschreibt, wo du langfahren sollst. Natürlich ist die grobe Route durch die Tagesaufgaben vorgegeben, aber oft gibt es mehrere Möglichkeiten ans Ziel zu kommen. Für welche Variante du dich entscheidest, ist dir überlassen. Auch ist es dir überlassen, wie lange du pro Tag fährst. Natürlich kannst du mehr fahren, als dir das Roadbook für diesen Tag vorgibt. Damit hast du eventuell schon ein bisschen für den nächsten Tag vorgearbeitet. Dies empfiehlt sich hin und wieder wenn bereits absehbar ist, dass der nächste Tag sehr lang wird. Andersrum kannst du natürlich an einem Tag auch weniger fahren, wenn du zB einen super Übernachtungsplatz gefunden hast.

Je nach Rallye kann es vorkommen, dass du auf eine Fähre angewiesen bist. Hier empfiehlt es sich natürlich besonders die Route auf die Fahrzeiten der Fähre abzustimmen. Gleichzeitg empfiehlt es sich außerdem die Fähre im Vorfeld online zu buchen. Dies ist meistens günstiger und du kannst dir sicher sein, dass du einen Platz auf der Fähre bekommst.

Tips für unterwegs : Rechtzeitig die Fähre buchen
Mitten in der Nacht (ja, es ist Sommer nachts hell auf dem Weg ans Nordkap) warten auf die Fähre. Der Hafen ist gut gefühlt mir Rallyefahrzeugen

Während der Rallye solltest du außerdem im Hinterkopf behalten, dass es im Roadbook ein paar globale Aufgaben gibt, welche irgendwann im Verlauf der Rallye durchgeführt werden können. Diese solltest du dir auch möglichst früh durchlesen, da manche Aufgaben nur in bestimmten Regionen oder Ländern ausgeführt werden können. Sollte sich die Chance zur Durchführung einer Aufgabe ergeben, dann schlage sofort zu. Wir mussten schon mehrmals die Erfahrung machen, dass es keine gute Idee ist bis zum Ende zu warten 🙂

Die Planungen während der Rallye

Wir sind grundsätzlich dafür, so wenig wie möglich bereits im Vorfeld zu planen. Es heißt ja nicht umsonst Abenteuer Rallye. Daher wollen wir hier die zwei vermutlich wichtigsten Punkte erwähnen:

Der Schlafplatz

Die Frage, die sich jeder Abenteuer Rallyefahrer vermutlich am häufigsten stellt, ist die nach dem Schlafplatz für die kommende Nacht. Unsere Erfahrung zeigt aber, dass es weniger dramatisch ist als es scheint, Zumindest haben wir bis jetzt immer ein Plätzchen gefunden. WIr haben es ja bereits in unserem Artikel zur Rallyevorbereitung erwähnt: wir haben für uns als beste Taktik entdeckt, dass es am sinnvollsten ist jeden Tag neu zu planen. Oft spielen nämlich die äußeren Faktoren eine entscheidende Rolle. Es gibt Momente, in denen es kalt und nass ist und dir alleine Vorstellung heute Abend wieder in dein Zelt zu kriechen direkt den Tag versaut.

Stell dir vor du hast für die kommende Nacht eine Unterkunft gebucht aber findest spontan einen Platz an dem du dein Zelt aufschlagen kannst und einen grandiosen Blick über das Meer hast?

Aber auch diese Entscheidungen hängen natürlich von deinem Equipment ab. Hast du eventuell ein Dachzelt dabei oder kannst sogar im Fahrzeug schlafen? In unserem Ludwig haben wir zwar die Möglichkeit zu schlafen. Genutzt haben wir das aber eher selten. Einfach aus dem Grund, weil es sehr eng ist und wenn man unerwartet von Schnee überrascht wird, ist es auch sehr kalt. Nach mehreren Rallyes können wir aber sagen, dass die Kombination aus Zelt + booking.com immer eine sehr gute Wahl ist.

Ehrlicherweise müssen wir aber auch zugeben, dass wir von unserem Plan auch schon selber überrascht wurden. So haben wir schon im Auto auf einem Schulhof übernachtet (während am nächsten Morgen neben uns die Lehrer ihre Autos geparkt haben) oder in einem Park, in dem campen offiziell nicht erlaubt war.

Insbesondere in Skandinavien ist die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz aber überhaupt kein Problem, da hier wildcampen erlaubt ist. Das bedeutet du kannst dein Zelt einfach an einen Ort deiner Wahl stellen. Die Skandinavier sind da auch sehr offen für. Während des Baltic Sea Circles hatten wir uns verfahren und sind am Ende einer Waldstraße an einem schwedischen Bauernhaus gelandet. Die dortigen Bewohner haben uns eingeladen, unsere Zelte bei ihnen im Vorgarten aufzustellen. Auch wenn das Angebot sehr großzügig war, sind wir letztendlich doch noch an See gefahren und hatten einen der besten Übernachtungsplätze der gesamten Rallye.

Abenteuer Rallye Schlafplatz
Wer kann diesem Schlafplatz widerstehen?

Die Verpflegung

Für unsere erste Rallye hatten wir tatsächlich Essen für zwei Personen für mehr als eine Woche dabei. Letztendlich haben wir fast alles davon einmal um die Ostsee gefahren und es am Ende zu Hause wieder ausgeladen. Es ist zwar immer eine gute Idee die berühmte Notfallraviolidose dabei zu haben. Aber bei allen Rallyes, die wir bisher gefahren sind, kamen wir mindestens einmal pro Tag an einem Lebensmittelladen vorbei, an welchem die Vorräte wieder aufgefüllt werden können. Auch ein Bäcker oder ein Fastfood Restaurant ist immer irgendwo in erreichbarer Nähe. Was du aber tatsächlich lieber zu viel als zu wenig dabei haben solltest ist Wasser. Das geht nämlich grundsätzlich schneller leer als gedacht.

Die anderen Rallyeteilnehmer

Es handelt sich hier um ein riesiges Abenteuer. Deshalb solltest du die anderen Rallyeteilnehmer grundsätzlich nicht als Gegner ansehen sondern als Verbündetet. Schließlich weißt du ja auch nicht, ob du nicht doch irgendwann mal auf Hilfe angewiesen bist. Im Normalfall sind alle Teilnehmer sehr umgängliche Menschen, welche genauso wie du von der Abenteuerlust gepackt sind. Deshalb zögere nicht andere Teams einfach mal anzusprechen. So haben wir bis jetzt auf jeder Rallye Teams gefunden, mit welchen wir dann mehrere Tage unterwegs waren.

Du kannst aber ohnehin davon ausgehen, dass du nie wirklich alleine bist. Oft verwenden die Teams ohnehin die gleichen Straßen und du kannst davon ausgehen, dass am nächsten Parkplatz irgendein Team steht und Fotos macht. Spätestens Abends auf dem Campingplatz triffst du immer irgendwen. Am Ende sitzt ihr dann zusammen, grillt und unterhaltet euch über eure Erlebnisse.

Die Gemeinschaft ist aber auch aus anderen Gründen sehr hilfreich. Normalerweise gibt es pro Rallye mindestens eine WhatsApp Gruppe, in welcher wichtige Informationen wie Straßensperren, überfüllte Campingplatze oder Hilfegesuche von anderen Teams geteilt werden. Natürlich entsteht in einer solchen Gruppe auch immer viel Quatsch, aber im Großen und Ganzen sind sie doch immer sehr hilfreich.

Beim Superlative Adventure Club werden außerdem alle 3 – 4 Tage Rallyepartys veranstaltet. Diese sind im Roadbook entsprechend gekennzeichnet. Dort treffen sich dann alle Teilnehmer um gemeinsam zu grillen oder das ein oder andere Bier zu trinken. Nur solltest du vermeiden zu viel Bier zu trinken. Sonst wachst du am nächsten Morgen auf, alle anderen Teams sind schon weg, die Duschen bereits abgebaut und du hast schlechte Laune 🙂 Trotzdem sind die Partys jedes Mal ein Highlight, zumal die Örtlichkeiten an denen zusammen gefeiert wird immer wieder sehr außergewönhlich sind.

Deine Erinnerungen

Schon nach den ersten Tagen wirst du anfangen das Zeitgefühl zu verlieren. Du wirst nicht mehr wissen, welcher Tag ist und du wirst auch kaum mehr wissen, was vorgestern passiert ist und wo du gewesen bist. Das ist aber völlig normal. Während einer solchen Tour sammelst du so viele Eindrücke, dass du gar nicht alle behalten kannst. Zwar bekommst du am Ende der Tour dein Roadbook zurück und im besten Fall hast du deine Reise dort entsprechend dokumentiert. Aber auch das ist lediglich eine Momentaufnahme.

Im Laufe der Rallye kommst du möglicherweise an Orte, an welche du nie wieder gelangen wirst. Deshalb empfehlen wir dir so viele der Momente wie möglich festzuhalten. Dazu ist heutzutage jedes Smartphone mit Kamera in der Lage. Eine gute Kamera oder sogar eine Drohne können deine Erlbenisse natürlich nochmal ganz anders festhalten. Auch wenn die Versuchung groß ist, solltest du nicht alle 5km anhalten, da du sonst das Tagesziel nicht erreichst (eigene Erfahrung 🙂 ).

Abenteuer Rallye Zieleinlauf
Es ist ein wirklich großartiges Gefühl nach so einer großen Tour über mitunter viele tausend Kilometer im Ziel anzukommen.

Die zwei wichtigsten Tips für unterwegs…

  • genieße den Moment und versuche nicht alles vorrauszuplanen. Nimm die Dinge so wie sie kommen. Das Motto der Rallye heißt nicht umsonst „alles kann, nichts muss“. Wenn du der Meinung bist den perfekten Übernachtunsplatz gefunden zu haben, obwohl du eigentlich noch 100km fahren wolltest, dann überlege dir, ob es sich lohnt diesen einmaligen Schlafplatz aufzugeben. Natürlich musst du dann am nächsten Tag ein paar Kilometer mehr fahren. Dafür konntest du in einer einmaligen Umgebung übernachten.
  • achte auf dein Fahrzeug und gib ihm, was es möchte. Dein Fahrzeug ist wohl das wichtigste Utensil, welches du dabei hast. Wenn dein Fahrzeug dich im Stich lässt, dann hast du ein Problem. Nicht jeder Teilnehmer ist direkt auch Automechaniker und kann an Ort und Stelle alles reparieren. Auch wir mussten unterwegs schon Öl nachkippen oder eine Werkstatt anfahren. Wenn du also merkst, dass sich dein Fahrzeug irgendwie ungewöhnlich anfühlt, dann kümmere dich lieber früher als später darum. Manchmal sind auch die anderen Rallyeteilnehmer eine gute Hilfe.

Zu allerletzt wünschen wir dir viel Spaß bei deiner privaten Abenteuer Rallye. Genieße diesen einmaligen Roadtrip und vielleicht treffen wir uns ja schon bei der nächsten Rallye 🙂

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